Prinzessin Viktoria Louise Adelheid Mathilde Charlotte von Preußen geboren am 13. September 1892 das siebte Kind und einzige Tochter der deutschen Kaisers Wilhelm II und Kaiserin Augusta Viktoria. „Nach sechs Söhnen, Gott hat uns unser siebtes Kind, eine kleine, aber sehr starke kleine Tochter“, schrieb die Kaiserin in ihrem Tagebuch bald nach der Geburt. Die junge Prinzessin wurde am 22. Oktober getauft und wurde nach ihrem väterlichen Urgroßmutter, mit dem Namen Queen Victoria und ihrem väterlichen großen Urgroßmutter, Louise von Mecklenburg-Strelitz. Offiziell bekannt als Viktoria Louise, würde sie von ihrer Familie den Spitznamen „Sissy“ werden.
Historiker Justin C. Vovk schreibt, dass Viktoria Louise war intelligent wie ihre Großmutter väterlicherseits Kaiserin Friedrich, prächtig und würdig wie ihre Mutter, aber herrisch und vorsätzlicher wie ihr Vater. Sie genoss das Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, und war Favorit ihres Vaters. Nach ihrem ältesten Bruder Kronprinz Wilhelm, war Viktoria Louise „der einzige von uns, gewinnt einen perfekten Platz in ihrer Kindheit erfolgreich“ in Herzen ihres Vaters. Im Jahr 1902, ihrem englische Gouvernante, Anne Topham, in ihrer ersten Sitzung beobachtet, dass die neun Jahre alte Prinzessin war freundlich, energisch und Streiten immer mit ihrem nächsten ältestem Bruder, Prinz Joachim. Anne bemerkte später, dass der „kriegerische“ Kaiser „taut in erheblichem Maße, wenn sie in den Schoß seiner Familie,“ und ist die „dominierende Kraft seiner Tochter des Lebens. Seine Ideen, seine Meinung über Menschen und Dinge sind beharrlich von ihr zitiert."
Leben
Sie wurde ab 1904 von Elisabeth von Saldern, der späteren äbtissin des evangelischen Damenstifts Kloster Stift zum Heiligengrabe, erzogen. Am 18. Oktober 1909 wurde sie in der Friedenskirche von Potsdam konfirmiert. Am 22. Oktober 1909, dem Geburtstag ihrer Mutter Kaiserin Auguste Viktoria, wurde sie zum 2. Regimentschef des 2. Leibhusaren-Regiments, Standort Danzig-Langfuhr, ernannt; 1. Regimentschef war ihr Vater, Wilhelm II.
Am 30. April 1910 besuchten die junge Prinzessin und ihre kaiserlichen Eltern die erste Höhere Mädchenschule in Metz.
Die Verlobung mit Prinz Ernst August III. von Hannover fand am 11. Februar 1913 in Karlsruhe statt. Die Heirat am 24. Mai 1913 mit dem jüngsten Sohn des Kronprinzen von Hannover und Herzogs von Cumberland Ernst August bedeutete das Ende des seit 1866 bestehenden Konflikts zwischen hannoverschen Welfen und Hohenzollern. Dadurch fiel der Braunschweiger Herzogthron wieder an die Welfen. Die Hochzeit war eines der letzten Großereignisse im gesellschaftlichen Leben des europäischen Hochadels vor dem Ersten Weltkrieg; der Einzug des Paares in Braunschweig 1913 wurde umjubelt. Die Regentschaft war jedoch kurz und endete mit der Abdankung des Ehemanns am 8. November 1918. Damit endete auch die Monarchie im Herzogtum Braunschweig. Bedeutende weitere Stationen nach dem Ersten Weltkrieg waren die Flucht aus Braunschweig, das Exil im oberösterreichischen Gmunden, die Rückkehr nach Blankenburg im Harz und schließlich die Flucht 1945 nach Schloss Marienburg bei Hannover.
Nach dem Tod des Ehemanns kam es 1954 zum Konflikt mit ihrem Sohn Ernst August. Dabei ging es vor allem um die Apanage der Herzogin. Zum anderen wünschte Herzog Ernst August (IV.), seine Mutter möge sich entsprechend den Gepflogenheiten des Welfenhauses endgültig aus dem öffentlichen Leben zurückziehen und diese Tätigkeit dem jungen Herzogpaar überlassen, was seine energische und populäre Mutter nicht wollte. Sie blieb aktiv in vielen karitativen Vereinigungen sowie im Viktoria-Luise-Frauenbund, verließ das Schloss im Dezember 1956 und zog in ein ihr vom „Braunschweiger Freundeskreis“ im Braunschweiger Ortsteil Riddagshausen zur Verfügung gestelltes Haus. Mit Rückhalt dieses Kreises war Viktoria Luise bis ins hohe Alter in zahlreichen Initiativen zur heimatlichen Traditionspflege tätig. 1965–1974 gelangte sie mit sieben Büchern über ihr Leben letztmals ins Rampenlicht der öffentlichkeit. Im Herbst 1980 zog sie in das Friederikenstift in Hannover.
Ihr Leichnam wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung vor dem Welfenmausoleum im Berggarten in Hannover-Herrenhausen an der Seite ihres 1953 gestorbenen Mannes beigesetzt.
Ehrungen
Bereits im Jahr ihrer Einschulung 1899 wurde in Schöneberg (heute in Berlin) der Viktoria-Luise-Platz nach ihr benannt. Braunschweig benannte im Stadtteil Broitzem die „Viktoria-Luise-Straße“ nach der ehemaligen Herzogin, ebenso 1913 Soltau die an die kaiserliche Reitschule grenzende Straße. 1912 wurde der Zeppelin LZ 11 auf ihren Namen getauft. In mehreren Städten, so in Hameln, wurden Schulen nach ihr benannt. Sie war Namensgeberin von SMS Viktoria Louise, einem Schulschiff der Kaiserlichen Marine. Das erste Kreuzfahrtschiff der Welt trug den Namen Prinzessin Viktoria Luise. In Blankenburg (Harz) trägt das Hotel Viktoria Luise ihren Namen.
Text: de.qwe.wiki, Wikipedia / Bild: PointTec
Donnerstag, 16. April 2020