Ferdinand Zeppelin wurde am 8. Juli 1838 auf der Dominikanerinsel in Konstanz als Sohn des früheren Hofmarschalls und Baumwollfabrikanten Graf Friedrich Jerôme Wilhelm Karl von Zeppelin und dessen Frau Amélie Françoise Pauline geboren.
Als 17-jähriger trat er als Kadett in die Kriegsschule Ludwigsburg ein. Er wurde 1858 Leutnant in der Württembergischen Armee und im selben Jahr für ein Studium der Staatswissenschaft, Maschinenbau und Chemie in Tübingen freigestellt.
1863 reiste Ferdinand Zeppelin nach Nordamerika und erhielt eine Audienz bei Präsidenten der vereinigten Staaten, Abraham Lincoln. Nachdem er seine Ausweispapiere für einen längeren Aufenthalt erhalten hatte, bot sich ihm die für die damalige Zeit seltene Gelegenheit, erstmals an einer Ballonfahrt teilzunehmen
Das Erlebnis war für Zeppelin wie eine Erleuchtung. "Während ich über St. Paul schwebte, kam mir zum ersten Mal die Idee von meinem Zeppelin, als einer Art steuerbaren Ballon", notierte er später in seinem Tagebuch.
Im November 1864 kehrte er nach in die Heimat nach Württemberg zurück.
1887, also erst 24 Jahre nach seiner ersten Ballon-Fahrt - er war inzwischen württembergischer Gesandter in der Hauptstadt Berlin - verfasste Zeppelin eine Denkschrift über die "Notwendigkeit der Lenkballone". Ihm war klar: Die Fluggeräte der Zukunft müssen lenkbar sein.
1891 nahm er in der Schweiz abermals an einer Ballonfahrt teil. Nach diesen neuerlichen Erfahrungen widmete er sich schließlich ganz der Konstruktion eines starren sogenannten Luftschiffes, zunächst jedoch wenig erfolgreich, da die Finanzierung scheiterte.
Nach großen Mühen und mit aktiver Unterstützung des Vereins Deutscher Ingenieure gelang es ihm, das erforderliche Startkapital für den Bau eines ersten Luftschiffs aufzubringen. Am 13. August 1898 erwarb Zeppelin das Reichspatent Nummer 98580 für ein „Lenkbares Luftfahrzug mit mehreren hintereinander angeordneten Tragkörpern“.
Ab jetzt begann die Phase der Realisierung des ersten Luftschiffs. Die wichtigsten Merkmale von Zeppelins Konstruktion waren das starre Gerippe aus Aluminium, welches aus Ringen und Längsträgern aufgebaut war, die feste Verbindung der beiden Gondeln mit dem Gerippe, die Einteilung des Gasraumes in gleich große zylindrische Zellen und die Anbringung von Luftschrauben, die zur Fortbewegung und Manövrierbarkeit dienen sollten.
Im Jahr 1900 kam es zu drei Aufstiegen des ersten Zeppelin LZ1 über dem Bodensee. Die immer besseren Resultate führten zu einer Begeisterung in der Bevölkerung, was entscheidend dazu beitrug, dass Graf Zeppelin die Technik mit Hilfe von Geldspenden weiterentwickeln konnte.
Erst sein "LZ 4" genanntes Luftschiff brachte den großen Schritt nach vorne. Anfang Juli 1908 steuerte der Erfinder das Fluggefährt selbst während einer zwölfstündigen Reise fast 400 Kilometer über die Schweiz. Die Menschen waren fasziniert und begeistert zugleich.
Die finanzielle Lage blieb dennoch angespannt. Die als Nationalspende durchgeführte „Zeppelinspende des deutschen Volkes“ erbrachte mit über sechs Millionen Mark schließlich den Durchbruch. Ausgestattet mit diesen Mitteln konnte Graf Zeppelin schließlich die Luftschiffbau Zeppelin GmbH sowie die Zeppelin-Stiftung gründen.
Mit gefüllter Kasse ging der Zeppelinbau erfolgreich voran. Ab 1909 wurden die Fluggeräte in der zivilen Luftfahrt eingesetzt. Das Luftschiff LZ7 welches auf den Namen „Deutschland“, getauft und 1910 fertiggestellt wurde, konnte Fahrgäste in einer Passagierkabine mitnehmen.
Ebenfalls 1910 erwarb Graf von Zeppelin bei Potsdam ein 25 Hektar großes Areal. Dort wurde 1912 die größte Luftschiffhalle Deutschlands errichtet.
Bis 1914 beförderte die unter anderem von Graf Zeppelin gegründete Deutsche Luftschifffahrts AG auf mehr als 1500 Fahrten fast 35000 Menschen. Von 1900 bis 1914 wurden insgesamt 25 Zeppeline gebaut.
Graf von Zeppelin verstarb am 08. März 1917 in Berlin. Die Führung des Unternehmens hat in der Folge Hugo Eckener übernommen.
Im August 1919, nach Ende des ersten Weltkrieges, konnte die Produktion von Zeppelinen wiederaufgenommen werden. Das erste Luftschiff der Nachkriegszeit war die LZ 120 „Bodensee“. Das 121m lange und mit 132 km/h Höchstgeschwindigkeit bis dahin schnellste Luftschiff wurde von vier Maybach Motoren mit je 241 PS angetrieben. Es beförderte noch im selben Jahr fast 2400 Fahrgäste, die meisten davon im Liniendienst zwischen Friedrichshafen am Bodensee und Berlin. Im folgenden Winter wurde es um 10 m verlängert.
Das Schwesterschiff LZ 121 „Nordstern“ sollte vor allem für einen geplanten Liniendienst nach Stockholm eingesetzt werden.
Die LZ120 - nach der auch die neue Uhrenserie LZ120 Rome (Baselworld 2017) benannt ist - wurde später nach Italien abgegeben und war fortan in Ciampino bei Rom stationiert.
Die schwierige Ära der Luftschiffe bekam erst durch einen Auftrag aus den USA wieder Auftrieb. Der „Amerikaluftschiff“ genannte Zeppelin LZ126 absolvierte seine erste Testfahrt am 27. August 1924. Die LZ126 war 200 m lang, hatte ein Volumen von rund 70.000 m³ und wurde von fünf Maybach-Benzinmotoren mit je 400 PS angetrieben.
Hugo Eckener, Chef der Zeppelin GmbH, der großes Vertrauen in das neue Schiff setzte, überführte es am 12. Oktober 1924 persönlich von Friedrichshafen nach Lakehurst bei New York. Die 81 Stunden dauernde Reise über den Atlantik verlief ohne Probleme. In den Staaten wurden die Ankömmlinge von einer begeisterten Menschenmengen gefeiert, und der amtierende Präsident Calvin Coolidge lud Hugo Eckener und seine Mannschaft ins Weiße Haus ein, wo er den neuen Zeppelin als einen „Friedensengel“ bezeichnete.
Unter seiner neuen Bezeichnung „USS Los Angeles“ wurde LZ 126 das erfolgreichste amerikanische Luftschiff. Der Zeppelin versah acht Jahre lang, länger als alle anderen US-Starrluftschiffe, zuverlässig seinen Dienst. Diesem Luftschiff ist die Uhrenserie Zeppelin LZ126 Los Angeles im klassischen Pilotenstil gewidmet.
Am 18. September 1928, stieg LZ 127 „Graf Zeppelin“ zum ersten Mal auf. Mit diesem Schiff, das zum erfolgreichsten Luftschiff überhaupt wurde, begann der Höhepunkt der Zeppelin-Luftfahrt.Die Motoren des Luftschiffs mit einer Länge von 236 m und einem Traggasvolumen von bis zu 105.000 m³ konnten sowohl mit Benzin, als auch Gas betrieben werden.
Hugo Eckener nutzte das neue Schiff zunächst zu spektakulären Demonstrationsfahrten, unter anderem nach Amerika, wo er im Oktober 1928 erneut begeistert empfangen wurde.
Im August 1929 umfuhr der „Graf Zeppelin“, gesponsert unter anderem vom amerikanischen Medienmagnaten William Randolph Hearst, als erstes und bis heute einziges Luftschiff die Erde. 1931 unternahm LZ 127 eine deutsch-russische Arktisfahrt, die von dem Multimillionär Lincoln Ellsworth, der russischen Regierung sowie 50.000 Sendungen Sammlerpost finanziert wurde.
Ab 1930 wurde ein transatlantischer Liniendienst eingerichtet. Obwohl sich die Weltwirtschaftskrise allmählich bemerkbar machte und mit der Zeit wachsende Konkurrenz durch Flugzeuge aufkam, beförderte „Graf Zeppelin“ von nun an bis 1936 jährlich steigende Zahlen von Fahrgästen zwischen Europa und Nord- und Südamerika.
Die Uhren der Zeppelin Klassik-Serie, mit dem typischen am Gehäuse eingearbeiteten Zeppelin Ring, erinnert an dieses erfolgreiche Luftschiff.
Hugo Eckener plante, das zuverlässige, im Dauereinsatz befindliche Luftschiff durch einen Zeppelin ähnlicher Bauart zu entlasten. Gleichzeitig war man dabei, dass brennbare Wasserstoffgas gegen das unbrennbare Gas Helium zu ersetzen, was aber eine Neukonstruktion erforderlich machen würde.
Das ursprünglich geplante Projekt LZ128 wurde deshalb verworfen.
Am 4. März 1936 wurde schließlich der neue Zeppelin LZ 129 „Hindenburg“ fertiggestellt und unternahm seine erste Testfahrt. Die LZ129 „Hindenburg“ wurde bereits wenig später zur Unterstützung von LZ127 „Graf Zeppelin“ auf der Transatlantikroute eingesetzt. Entgegen des ursprünglichen Vorhabens die Gasfüllung von LZ129 von Wasserstoff auf Helium umzustellen, entschied sich die Firmenleitung aufgrund von Beschaffungsproblemen jedoch dagegen.
Mit einer Länge von 245 Metern, einem Durchmesser von 41,2 Metern und einem Volumen von 200.000 m³ war es das größte, jemals gebaute Luftschiff. 4 Maybach Dieselmotoren mit insgesamt 4.200 PS brachten das Luftschiff auf eine Höchstgeschwindigkeit von 131 km/Std. und eine Reichweite von 12.000 km.
Das Luftschiff gleitet nahezu geräuschlos am Himmel und bot den Passagieren einen überwältigenden Ausblick auf die Schönheit der Erde. Das luxuriöse mit weitläufigen Räumlichkeiten, wie Speisesaal, Lesezimmer, Aufenthalts- und Schlafräumen ausgestattete Luftschiff stellte zur damaligen Zeit die komfortabelste und eleganteste Form des Reisens dar.
Die Uhren der Serie Hindenburg, die diesem einzigartigen Luftschiff gewidmet sind, spiegeln mit ihrer Eleganz als Damen- und Herrenmodell den Stil der damaligen Zeit wider.
Die immer wieder auftretenden Probleme mit der Entzündlichkeit des Wasserstoffgases und der nicht ausreichenden Verfügbarkeit von Helium läuteten schließlich das Ende der deutschen Luftschifffahrt ein.
Das Nachfolgemodell LZ130 wurde nur noch zu wenigen Testfahrten eingesetzt, das Modell LZ131 wurde nicht mehr fertiggestellt.
Zwischen 1900 und 1938 konstruierte die ZEPPELIN GmbH mehr als 100 Luftschiffe in 27 verschiedenen Versionen. Vor allem die große Reichweite der Luftschiffe hielt die aufkommende Konkurrenz durch Flugzeuge zunächst noch in Schach.
Nach LZ130 wurde es zunächst ruhig um die Zeppelin-Luftschiffe. Die Zeppelinwerke betätigten sich fortan auf anderen Feldern des Maschinenbaus.
Erst im September 1993 wurde die Zeppelin Luftschifftechnik GmbH (ZLT) in Friedrichshafen als Tochterfirma des Zeppelin-Konzerns neu gegründet und stieg wieder in das Geschäft mit Luftschiffen ein.
Der Zeppelin NT (Neue Technologie) stieg im September 1997 zum ersten Mal auf. Die neuen Zeppeline sind mit 75 m Länge und einem Hüllenvolumen von gerade einmal 8225 m³ um den Faktor 10 bis 20 kleiner als die riesigen Vorgänger. Eigentlich sind sie auch keine Zeppeline im klassischen Sinn, sondern hochmoderne halbstarre Luftschiffe, die sich durch ausgezeichnete Flugeigenschaften auszeichnen.
Am 08.03.2017 jährt sich der 100te Todestag von Graf Zeppelin. Zu dessen Ehren erhebt sich der neue Zeppelin NT in die Lüfte und fährt von Friedrichshafen nach Stuttgart.
Der Zeppelin Konzern heute ist ein Stiftungsunternehmen und aus der Zeppelin-Stiftung hervorgegangen. Der Konzern organisiert seine konzernweite Zusammenarbeit in einer Managementholding und sechs Strategischen Geschäftseinheiten. Die Managementholding des Konzerns ist die Zeppelin GmbH. Der juristische Sitz des Unternehmens befindet sich in Friedrichshafen, die Zentrale in Garching bei München.
Die Zeppelin-Stiftung ist über die Luftschiffbau Zeppelin GmbH an der Zeppelin GmbH beteiligt. Jedes Jahr führt der Konzern einen Teil der erwirtschafteten Gewinne an die Zeppelin-Stiftung in Friedrichshafen ab. Diese finanziellen Mittel kommen ausschließlich gemeinnützigen und sozialen Zwecken zugute. Die Zeppelin-Stiftung wird von der Stadt Friedrichshafen verwaltet.
Text und Bild: POINT TEC Products Electronic GmbH
Sonntag, 12. Dezember 2021 - 17:54