Das wichtiges Thema Reibung
ist sehr komplex und vielseitig. Wir werden nicht können alle Reibungspunkte in irgendeiner Weise abzudecken, wollen aber zumindest kurz über dieses wichtige Thema in der Uhrmacherei schreiben.
Was ist eigentlich Reibung? Reibung ist die Kraft, die einen Körper daran hindert, sich auf der Oberfläche eines anderen Körpers zu bewegen und ist immer in die entgegengesetzte Richtung gerichtet. Diese Kraft tritt auf, weil die Oberflächen der beweglichen Teile nie zu 100% glatt sind und die kleinsten Unebenheiten der Oberflächen sich in einander greifen und somit sich ausbremsen.
Die Reibung unterliegt den folgenden Regeln:
- Je größer ist die Druckkraft, die auf die reibende Flächen wirkt, desto größer ist die Reibungskraft.
- Der Reibungskoeffizient zwischen zwei nicht geschmierten Oberflächen ist konstant. Die Reibungskraft ist unabhängig von der Größe der reibenden Flächen und Geschwindigkeit, bleibt somit immer gleich.
- Reibung zwischen geschmierten Teilen hängt von der Geschwindigkeit und der Größe der reibenden Flächen ab. Je größer die Geschwindigkeit und/oder die Flächen der reibenden Teilen, desto größer ist die Reibung.
In einem Uhrwerk gibt es zwei Arten von Reibung:
- Trockene Reibung ohne Schmiermitteln. Das ist die Reibung die zwischen den Zähnen von Messingrädern und Stahltrieben entsteht.
- Reibung mit Schmiermitteln. Diese Reibung entsteht zwischen den Stahlzapfen, die sich in den geschmierten / geölten, Bronzen-, Messing- oder Steinlagern bewegen / drehen. Es gibt auch andere Teile, die der Reibung ausgesetzt werden und geschmiert werden müssen. (Hebel und Federn)
Die Auswirkung der Reibung auf das Uhrwerk spielt eine wichtige Rolle und stellt oft ein großes Hindernis für den Gang der Uhr dar. Es ist natürlich unmöglich, die Reibung vollständig zu beseitigen, aber es ist möglich, ihre Auswirkungen auf ein gewisses Minimum zu reduzieren, indem man zu diesem Zweck bekannte, ausreichend untersuchte Maßnahmen anwendet. Sauberkeit, ausreichende Politur, Präzision bei der Anfertigung der Teile, kein Grat bis in den µ-Bereich und richtige Wahl von Schmiermitteln mit der Acht auf Viskosität.
Text: Daniel Heckmann, A.M. Pinkin / Bild: Daniel Heckmann
Mittwoch, 18. März 2020 - 19:39