2020-04-21 21:16:47 - Text und Bild: Funkstadt-Nauen.de, Wikimapia, Wikipedia
Die Popularisierung und Verbreitung der genauen Zeit haben dank der Funktelegrafie einen großen Schritt nach vorne gemacht.
Auf dem Bild ist die Großfunkstelle Nauen mit einer der beiden 260 Meter hohen Gittermasten aus Eisen abgebildet. Die Anlage wurde am 29. September 1920 durch Staatssekretär Dr. Bredow in Anwesenheit des Reichspräsidenten Ebert und des Reichspostministers Giesberts eingeweiht und zur Nutzung freigegeben, etwa 30 Jahre nach dem Marconi und Hertz die Hauptexperimente mit der drahtlosen Telegrafie durchgeführt haben.
Nauen-Signale wurden von 11:57:00 bis 12:00:00 Uhr GMT gesendet. Die übertragung wurde auch nachts wiederholt. Zeitzeichensender (DIZ) sendete auf Kurzwelle 4525 kHz. Das Rufzeichen ab 1980 war Y3S.
Die Großfunkstelle Nauen wurde als weltweit erste Sendeanlage im April 1906 von einem Telefunken-Ingenieur gegründet. Bereits ab 1916/17 sendete sie zweimal täglich ein Zeitsignal für verschiedene Institute und die Astronavigation der Kriegs- und Handelsmarine. Das Zeitsignal Nauen wurde auf Langwelle 3900 Meter (77 kHz) ausgestrahlt und war in ganz Europa und dem Nordatlantik nutzbar. Um 1935 wurde der Sender auf Kurzwelle 4525 kHz umgestellt und erhielt das Rufzeichen DIZ.
Nach Zerstörungen zu Kriegsende 1945 ging der Sender 1955/56 wieder auf Sendung. Er sendete nun mit etwa 5 Kilowatt die Sekundenpunkte im 24-Stunden-Dauerbetrieb; die Minutenkennung war ein langer Strich jeweils zur Sekunde Null. Das Zeitzeichen wurde vom Geodätischen Institut Potsdam gesteuert. In den 1990er-Jahren wurde das Zeitzeichen nach dem Ausbau des DCF77-Senders bei Frankfurt/Main abgeschaltet.
So funktionierte das Zeitzeichen ... http://www.funkstadt-nauen.de/fun00063.html