2024-06-30 12:43:15 - Quelle: Lehmann Präzision GmbH
Zeitlose Uhren mit nützlichen Details
Im Herzen des Schwarzwalds baut die Uhrenmanufaktur Lehmann seit 2011 mechanische Armbanduhren. Die Kollektion INTEMPORAL
umschließt acht Modellfamilien, die sich alle durch ihr puristisch elegantes Design auszeichnen – sie sind im besten Sinne zeitlos.
Anfang 2019 konnte die Uhrenmanufaktur von ihrem ersten Standort auf Gut Berneck in Schramberg in die neuen Räumlichkeiten nach Hardt im Schwarzwald umziehen. Damit ist die Manufaktur auch räumlich ein Teil des Hauptsitzes von Lehmann Präzision geworden. Das neue, sehr gut ausgestattete Uhrenatelier ist für Arbeiten auf höchstem Niveau ausgelegt. Die Produktion wurde um eine eigene Zifferblattmanufaktur erweitert, sicherlich eine Besonderheit in der deutschen Uhrenindustrie.
Meine Idee war, elegante, zeitlose Uhren mit nützlichen Details zu bauen, die über Jahre gefallen. Markus Lehmann
Traditionelles Handwerk
Bereits im 18. Jahrhundert etablierte sich die Uhrmacherei im Schwarzwald als eigenständiges Handwerk und legte damit den Grundstein für die große Verbundenheit der Schwarzwälder mit der Uhr. Im Laufe der Zeit erlebte das Uhrenhandwerk viele Höhen und Tiefen. Erst in den letzten Jahrzehnten erlebte die professionelle Herstellung mechanischer Armbanduhren eine Renaissance. Die im Schwarzwald gegründeten Uhrmacherschulen haben sich über die Jahre erhalten und bilden bis heute junge Uhrmacherinnen und Uhrmacher aus. Von dieser Begeisterung für mechanische Uhren in der Region profitiert auch die Manufaktur Lehmann, die über ein gut gemischtes Team aus jungen und erfahrenen Mitarbeitern verfügt.
Entwicklung
Am Anfang stand der Wunsch von Markus Lehmann, eine eigene Uhr nach seinen Vorstellungen zu entwickeln. Dabei kamen ihm nicht nur seine 20-jährige Erfahrung in der Uhrenindustrie zugute, sondern auch sein Gespür für Form und Ästhetik. Entstanden sind INTEMPORAL-Modelle, die optisch harmonisch und sehr angenehm zu tragen sind.
Kaliberkonstruktion
Vor mehr als zehn Jahren begann Markus Lehmann mit der Entwicklung der Basiswerke. Bei der Konstruktion wurde er von Andreas Strehler unterstützt, der als geschätzter Schweizer Uhrmacher AHCI seine langjährige Erfahrung in Zusammenarbeit mit der Konstruktionsabteilung von Lehmann Präzision einbrachte. Die Fertigung der Teile erfolgt im eigenen Haus auf Lehmann eigenen Maschinen.
Entwicklung der Modellfamilien
Die Kaliber, die in den verschiedenen Lehmann-Modellen zum Einsatz kommen, werden im eigenen Haus entwickelt, größtenteils selbst gefertigt und komplett montiert. Die INTEMPORAL Fensterdatum mit dem Kaliber LS3 oder die Zeigerdatum mit dem Kaliber LS4 sind die Grundmodelle der Kollektion, die in den letzten zehn Jahren weiterentwickelt und optimiert wurden. Als Einsteigermodell entstand die INTEMPORAL Fensterdatum Basic in etwas einfacherer Ausführung. Modelle mit nützlichen Komplikationen sind die beiden Uhren mit Gangreserveanzeige oder die Dual Time mit Anzeige einer zweiten Zeitzone. Allen gemeinsam sind echte Besonderheiten, die man so nur bei Lehmann Uhren findet.
Weiterentwicklung
In den letzten Jahren wurde die Entwicklung der Uhrwerke kontinuierlich vorangetrieben. Bestehende Kaliber wurden optimiert und Neuentwicklungen vorangetrieben. Modellfamilien wurden durch neue Designs ergänzt und neue Modelle wie die Dual Time kamen hinzu. Die Idee ist, nicht jedes Jahr ein neues Modell anzubieten, sondern kontinuierlich an der Entwicklung zu arbeiten, um regelmäßig Neuheiten präsentieren zu können.
Teilefertigung – Herstellung in hoher Präzision
Das Stammhaus Lehmann Präzision stellt seit vielen Jahren Dreh- und Fräsmaschinen speziell für die Uhrenindustrie her. Auf diesen Maschinen werden Platinen, Brücken und andere Kleinteile für die hochwertigen Lehmann-Uhrwerke selbst gefertigt. Aber auch Gehäuse, Zifferblätter und Schließen werden selbst hergestellt und bilden die Grundlage für die sehr hohe Fertigungstiefe und die überzeugende Qualität der INTEMPORAL-Modelle.
Fräsen der Brücken, Kloben und Platinen
Nur mit hochpräzisen Teilen ist es möglich, ein komplexes Produkt wie eine Armbanduhr herzustellen, die ihre Mechanik auf so kleinem Raum unterbringt. Alle Ebauche-Teile wie Brücken, Kloben und Platinen werden im Haus gedreht, gefräst, geschliffen und poliert. Besonders hervorzuheben sind die hochpräzisen Gravuren auf den Werkteilen oder auch auf den Zifferblättern. Die meisten der gefertigten Teile werden in der 2019 eingerichteten Galvanik aufwendig beschichtet. Bei einigen Kalibern werden die Brücken zweifarbig mit Gold und Rhodium dekoriert.
Drehen von Kleinstteilen
Nicht nur das eigens entwickelte Kronensystem mit der im Gehäuse versenkten Krone wird komplett im eigenen Haus gefertigt. Für die Funktion und Optik im Uhrwerk sind Drehteile mit perfekter Oberfläche von immenser Bedeutung.
Bei der Herstellung der Uhrenteile wird in der Freimaßtoleranz plus minus ein Hundertstel gefertigt. Alles was toleriert ist, ist genauer. Markus Lehmann
Bearbeiten und Messen
Die Teile der Anlage erfordern in vielerlei Hinsicht besondere Aufmerksamkeit. Sie müssen alle innerhalb enger Toleranzen präzise gefertigt werden und benötigen eine perfekte Oberfläche. Das ist zum einen wichtig, um die Funktionalität nicht zu gefährden, zum anderen, damit das Werk durch den Saphirglasboden auch optisch ansprechend wirkt. Zu diesem Zweck werden beispielsweise auch Brücken und Platinen sandgestrahlt. Alle Teile werden vor dem nächsten Arbeitsschritt regelmäßig und umfassend vermessen. So wird sichergestellt, dass nur passgenaue Teile weiterverarbeitet und eingebaut werden.
Polissage
Eine besonders hochwertige Oberfläche wird durch das Schleifen erzeugt. Verschiedene speziell entwickelte Kleinmaschinen helfen, die Teile zu perfektionieren. Dabei kommen verschiedene Techniken wie Satinieren oder Schleifen zum Einsatz. Eine ruhige Hand und ein gutes Auge sind dabei besonders wichtig.
Die eigene Zifferblattmanufaktur
Ziel der Uhrenmanufaktur Lehmann war es, in möglichst vielen Bereichen autark arbeiten zu können. Ein großer Schritt in diese Richtung ist die Einrichtung einer eigenen Zifferblattmanufaktur, die im Zuge des Neu- und Umbaus entstanden ist. Hier werden auch die Oberflächen von Brücken und ähnlichen Kleinteilen für die Uhr in galvanischen Bädern beschichtet. Für diese sehr anspruchsvolle und vielseitige Tätigkeit wurde mit erheblichen Investitionen ein ideales Umfeld geschaffen. Feine Uhrenteile werden vergoldet und rhodiniert oder beschichtete Zeiger und Indizes mit Leuchtmasse versehen. Die Hauptaufgabe ist jedoch die Herstellung der Zifferblätter vom Rohling bis zum fertigen Produkt mit allen Appliken.
Zifferblattherstellung von Grund auf
Die Zifferblattmanufaktur Lehmann stellt das Zifferblatt vom Rohling bis zum fertigen Zifferblatt selbst her. Die vorbereiteten Rohlinge werden auf Lehmann-Maschinen gedreht und gefräst. Die Maschinen sind speziell für die aufwendigen Gravuren ausgelegt. Aber auch Schliffe wie der Sonnenschliff werden bei bestimmten Modellen von Hand auf die Zifferblätter aufgebracht.
Galvanische Beschichtung
Nach der mechanischen Bearbeitung werden die Zifferblätter je nach Design galvanisiert oder lackiert. Die Verfahren sind sehr unterschiedlich. Bei der galvanischen Beschichtung werden metallische Überzüge durch Elektrolyse gleichmäßig auf das Zifferblatt aufgebracht. Dazu werden die Rohlinge für eine bestimmte Zeit in ein galvanisches Bad getaucht.
Lackieren von Zifferblättern
Beim Lackieren wird eine sehr dünne, gleichmäßige Farbschicht von Hand aufgetragen und anschließend im Ofen getrocknet. Beide Verfahren erfordern viel Erfahrung und ein professionelles Arbeitsumfeld.
Der Druck
Das Zifferblatt wird im Tampondruckverfahren bedruckt. Bei diesem sehr aufwendigen Verfahren werden alle gewünschten Druckelemente mit Hilfe eines weichen Stempels und des so genannten Clichés, der Negativform, positionsgenau aufgedruckt. Dieser Vorgang wird wiederholt, um eine perfekte Farbintensität auf dem Zifferblatt zu erzielen. Je nach Modell sind mehrere aufeinanderfolgende Druckvorgänge notwendig.
Das Besetzen des Zifferblatts
Das fertig beschichtete Zifferblatt wird dann mit größter Sorgfalt mit den Appliken versehen. Alle Appliken wie Indexe, Datumsfenster oder Logo sowie die Weißgoldfassungen für die Diamanten werden im eigenen Haus gefertigt. Ihren besonderen Glanz erhalten sie durch die mechanische Bearbeitung mit Diamantwerkzeugen. Die meisten Teile werden vor der Weiterverarbeitung galvanisiert und gegebenenfalls mit Leuchtmasse beschichtet und dann von Hand auf das Zifferblatt aufgebracht.
Besonderheiten der Lehmann INTEMPORAL Modelle
Die Grundidee bei der Entwicklung einer neuen Schwarzwalduhr war, eine zeitlose Uhr von hoher Qualität zu bauen, deren Komponenten weitgehend im eigenen Haus gefertigt werden. Nicht ausgefallene Komplikationen standen im Vordergrund, sondern diverse Besonderheiten, die dem Uhrenträger nützen, die Uhr einzigartig machen und lange Freude bereiten.
Die Gehäuseform
Das Gehäuse prägt das Gesicht der Uhr. Bei den INTEMPORAL-Modellen ist es nicht flach, sondern passt sich der Rundung des Handgelenks an. Dadurch sind die Uhren sehr angenehm zu tragen. Die Anstöße, an denen das Band befestigt wird, stehen weiter als üblich vom Gehäuse ab. Dadurch ist es möglich, ein speziell angefertigtes Band zu integrieren, das den freien Raum im Bandansatz ausfüllt. Das Uhrenarmband mit eingenähten Einlagen ist bei dieser Montageart in zwei Breiten erhältlich und kann so individuell an die Stärke des Handgelenks angepasst werden.
Die versenkbare Krone
Die besondere Optik des Gehäuses wird noch durch die im Gehäuse versenkbare Krone unterstrichen. Diese Konstruktion wurde patentiert. Sie läßt die Uhr sehr harmonisch aussehen und erhöht den Tragekomfort enorm. Das neue Kronensystem schützt zudem die Krone selbst, ist sicher und leicht zu bedienen.
Die Oberflächenbearbeitung der Brücken
Mit den eigenen Präzisionsmaschinen, die für die Herstellung und Bearbeitung der Teile zur Verfügung stehen, können auf allen Oberflächen der Brücken ganz besondere Dekore graviert werden. Ein besonders schönes Ergebnis wird erzielt, wenn die Oberflächen mit Diamantwerkzeugen bearbeitet werden. Die Galvanisierung der Werkstücke erfolgt in der hauseigenen Galvanik.
Der Saphirglasrotor
Durch den Saphirglasboden sind die fein bearbeiteten Flächen auf der Werkseite sichtbar. Damit der Rotor der Automatikuhr nicht das halbe Werk bedeckt, haben die meisten Lehmann-Modelle auch einen Rotor aus Saphirglas. Eingefasst in einen gravierten Außenring mit einseitig montiertem Schwermetall zieht der Saphirglasrotor die Uhr wie ein herkömmlicher Metallrotor auf, ohne jedoch die fein gearbeiteten Brücken zu verdecken.